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Freitag, 14. Januar 2022

WEIHNACHTEN - Die Nordischen Ursprünge der Weihnachtstraditionen / Die Wilde Jagd

DIE NORDISCHEN URSPRÜNGE DER WEIHNACHTSTRADITIONEN / DIE WILDE JAGD

Skandinavien hat ein reiches kulturelles Erbe und die nordische Mythologie, die einst dass religiöses Glaubenssystem war, hat andere seit Jahrhunderten immer wieder fasziniert und beeinflusst. Die nordischen Überzeugungen und Traditionen beeinflussten auch viele der Weihnachtstraditionen, die heute gefeiert werden.

Das Wort Julzeit, das heute als Synonym für die Weihnachtszeit verwendet wird, ist ein Wort aus dem heidnischen Winterfest von Jule. Das Weihnachtsfest wird seit Jahrhunderten von den alten Germanen (einschließlich der Wikinger) gefeiert und ähnliche Feste wurden auch von den Kelten gefeiert. Jule wurde zwischen dem 20. und 25. Dezember, der Wintersonnenwende, und dem kürzesten Tag des Jahres gefeiert und man glaubte, dass in dieser Zeit der neue Sonnengott für das nächste Jahr geboren wurde.

Wikinger und Skandinavier im Allgemeinen schmückten immergrüne Bäume mit Schnitzereien der Götter, Runen, Kleidung und Essen. Diese Gegenstände sollten böse Geister abzuwehren und gute Geister dazu ermutigen, das Haus zu besuchen, weil sie damit die Götter ehrten. Diese Tradition setzte sich fort, indem Menschen die verschiedensten Gegenstände und heiligen Bilder auf einen immergrünen Baum gaben, z.B. Engelsfiguren oder sie stellten eine Weihnachtskrippe unter den Baum.


Die berühmten 12 Weihnachtstage (Rauhnächte) sind auch eine nordische Tradition, sie umspannen im christlichen Kalender den Zeitraum vom Weihnachtstag (25. Dezember) bis zum Morgen des 6. Januar und waren in ländlichen Gegenden häufig mit Bräuchen und Sagen verbunden. Man glaubte, dass Odin, der König der Götter, während dieser Zeit des Mittwinterfestes, das 12 Tage nach der Wintersonnenwende dauerte, über die Himmel ritt, auch als „Wilde Jagd“ bekannt.

Zur Mitte der Zwölfnächte, nämlich zu Silvester, soll die „Wilde Jagd“ aufbrechen. In dieser Zeit stehe das Geister­reich offen und die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister haben Ausgang. Dämonen können Umzüge veranstalten oder mit der Wilden Jagd durch die Lande ziehen. 

Die „Wilde Jagd“ oder das wilde Heer ist die deutsche Bezeichnung für eine in vielen Teilen Europas verbreitete Volkssage, die sich zumeist auf eine Gruppe von übernatürlichen Jägern bezieht, die über den Himmel jagen. Die Sichtung der Jagd konnte je nach Region verschiedene Folgen haben. Einerseits galt sie als Vorbote für Katastrophen wie Kriege, Dürren oder Krankheiten, aber sie konnte auch auf den Tod desjenigen verweisen, der ihr Zeuge wurde. Der Begriff „Wilde Jagd“ wurde auf Grundlage von Jacob Grimms Deutscher Mythologie (1835) geprägt. Das Phänomen, das regional deutlich verschiedene Ausprägungen hat, ist in Skandinavien als „Odins Jagd“ oder „Fahrt nach Asgard“ bekannt und eng mit der Julzeit verbunden.

Bis in die jüngere Zeit war in weiten Teilen Europas der Glaube verbreitet, dass sich zauberkundige Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, zu dieser Zeit in Werwölfe verwandelten und in dieser Gestalt Mensch und Vieh bedrohten, etwa im Baltikum, in Westdeutschland, speziell in der Eifel und den benachbarten Ardennen, oder in Bulgarien.

Diese Vorstellung spiegelt sich in den Perchtenläufen des Alpenraums wider. Eine andere Form der Perchten, aber regional davon getrennt und eigenständig sind die Glöckler. Auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen (Silvesterfeuerwerk), sollte die Unholde fernhalten, im Alpenraum wird in allen Rauhnächten auch geböllert. In Norddeutschland ist bis heute das Rummelpottlaufen verbreitet.

Der Geisterzug zieht mit einem fürchterlichen Gerassel unter Schreien, Johlen, Heulen, Jammern, Ächzen und Stöhnen durch die Lüfte. Manchmal macht er aber auch liebliche Musik, was dann meist als ein gutes Omen verstanden wird; ansonsten kündigt er Unzeiten an.

Am Zug nehmen Männer, Frauen und Kinder teil, meist solche, die vorzeitig einen gewaltsamen oder unglücklichen Tod gefunden haben. Der Zug besteht aus den Seelen der Menschen, die „vor ihrer Zeit“ gestorben sind, also durch Umstände verursacht, die vor dem natürlichen Tod im Alter eintraten. Legendarisch ist überliefert, dass Menschen, die den Zug betrachten, mitgezogen werden und dann jahrelang mitziehen müssen, bis sie befreit werden. Auch Tiere, vornehmlich Pferde und Hunde, ziehen mit.

Den Zug führt manchmal ein Vorreiter oder Warner an, der vor dem Geisterzug warnt mit Rufen wie „Ho ho ho! Aus dem Weg, ab dem Weg, damit niemand geschändet wird!“. Er trägt Namen wie Hassjäger, Helljäger, Tolljäger, Schimmelreiter oder Türst, in Thüringen heißt er auch Elbel, manchmal hat er einen Namen, wie in Schwaben, wo der von weißen Hunden begleitete, weiß gekleidete Berchtold auf einem weißen Pferd dem Wilden Heer voranreitet.

In Schweden wird als Anführer Odin genannt, der eine mythische „Waldfrau“ (schw. Skogsrå, norwegisch Huldra) jagt. In England wird manchmal Herne der Jäger mit der Wilden Jagd in Verbindung gebracht.

An manchen Orten ist auch eine Frau Teil der Wilden Jagd, in Mitteldeutschland Frau Holle, in Süddeutschland und Österreich Perchta. Dabei nehmen diese teilweise an der Jagd teil, während sie in anderen Varianten selbst gejagt werden. Es gibt auch eine Variante, bei der eine Frau die Anführerin der Wilden Jagd ist und sie auf einem riesigen Uhu anführt. In einer Predigt des Dominikaners Johannes Herolt wurde die römische Jagdgöttin Diana als Anführerin der Wilden Jagd erwähnt.

In norddeutschen Sagen spielt Hanns von Hackelberg (auch Hackelnberg) an mehreren Orten eine Rolle und führte u. a. eine Wilde Jagd den Fluss Oker hinauf und hinunter an. Ihm fliegt der Nachtrabe voraus. Der Name Hackelnberg soll sich dabei von Hakul-Berend („Mantelträger“) ableiten und auf Odin verweisen. Die saarländische Sage beschreibt als Führer den „wilden Jäger“ Maltitz, der für den Frevel, am Karfreitag zur Jagd geritten zu sein, für immer verdammt wurde, die Wilde Jagd anzuführen. In der Prignitz jagt während der „Twölven“ Frau Gauden mit ihren 24 hundsgestaltigen Töchtern auf einem Wagen durch die Lüfte. Auch Dietrich von Bern wird zuweilen als Anführer der Wilden Jagd genannt.

Allgemein ist die Wilde Jagd dem Menschen nicht feindlich gesinnt; doch ist es ratsam, sich niederzuwerfen oder sich im Hause einzuschließen und zu beten. Wer das Heer provoziert oder verspottet, wird unweigerlich Schaden davontragen, und wer absichtlich aus dem Fenster sieht, um das Heer zu betrachten, dem schwillt etwa der Kopf an, so dass er ihn nicht zurückziehen kann.

Die Wilde Jagd wird im Gebiet von Grödig-Untersberg im Salzburger Land nachgespielt. Mit dumpfen Trommelschlägen und Flöten erscheinen verkleidete Menschen am Donnerstag zwischen dem zweiten und dem dritten Adventsonntag an einem möglichst geheimen Ort und ziehen von Haus zu Haus, wobei sie rufen: „Glück herein, Unglück heraus, es zieht die Wilde Gjoad ums Haus!“. Zu den wichtigsten Figuren gehören Vorpercht, Hexe, Habergeiß, Moosweib, Rabe, Riese Abfalter, Saurüssel, Baumpercht, Bär, Bärentreiber und Hahnengickerl. Angeführt werden sie vom Tod.

DIE WILDE JAGD UNTERSBERG SALZBURG 2019

Teilweise bis heute hat sich die Ansicht gehalten, dass es unratsam sei, zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche zu waschen bzw. aufzuhängen, da dies den Tod nach sich ziehen könne. Dahinter steckt der Glaube, die Wilde Jagd könnte sich in der Wäsche verfangen bzw. die Wäsche rauben und später zum Leichentuch werden lassen.

Der Sagenkomplex der Wilden Jagd wird nicht einheitlich gedeutet. Die Namen wie Wûtanes Heer, schweizerdeutsch Wüetisheer oder schwedisch Odensjakt weisen deutlich auf den germanischen Gott Wodan/Odin, auch viele Gebräuche und Einzelheiten können auf den heidnischen Gott zurückgeführt werden.


DIE WILDE JAGD / ERKLÄRUNG / VIDEO:



RAUNÄCHTE VIDEO DOKU SWR:

TEIL1

TEIL2

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DIE WILDE JAGD -  REFERENZEN IN DER MODERNEN KULTUR:


LITERATUR:

In dem Roman Frau Holda Waldina die wilde Jägerin (1805) von Christian August Vulpius, Goethes Schwager und Bestseller-Autor seiner Zeit, erscheint Frau Holda als Anführerin der Wilden Jagd, die während der Zwölf Weihnachtstage mit ihrem Heer im Gefolge die Wälder durchstreift und einen Ritter namens Adelbert verführen will. Der „treue Eckart“ geht hier Frau Holda und ihrem Heer voraus und warnt die Menschen.


Theodor Körner verfasste 1813 das Lied Lützows wilde Jagd[19] in Bezug auf das Lützowsche Freikorps. In der Suche nach einer deutschen nationalen Identität griff er deutlich Motive der sagenhaften Wilden Jagd auf. Körner fiel im selben Jahr als Angehöriger des Freikorps.


In Heinrich Heines Versepos Atta Troll (1841) beobachtet der Erzähler die Wilde Jagd beim Durchzug durch die Pyrenäen, wobei ihm in dem Zug unter anderem die Dichter Johann Wolfgang von Goethe und William Shakespeare als Teilnehmer auffallen. Die Wilde Jagd dient hier als eine Art heiteres, lebenslustiges Gegenbild zu den erstarrten Verhältnissen in Deutschland zur Zeit des Vormärz.


Die französische Krimiautorin Fred Vargas entfaltet die zeitgenössische Handlung von L’armée furieuse (2011) vor dem Hintergrund dieses Mythos'.


Der englische Thriller-Autor Adam Nevill verknüpft in seinem Roman The Ritual (2011) Motive der Wilden Jagd mit dem Ursprungsmythos des Julbocks und zeitgenössischem skandinavischem Black Metal.


Eine zentrale Rolle spielt die Figur der Huldra (Holda) in dem im nördlichen Norwegen angesiedelten Roman A summer of drowning (dt. In hellen Sommernächten, 2012) des schottischen Schriftstellers John Burnside.


Der 2018 erschienene Roman Das Erbe der Rauhnacht von Birgit Jaeckel verknüpft die Legenden über Perchta und die Wilde Jagd mit Knecht Ruprecht und Krampus.


Im Günter Kriegers Erzählung Der Hundemarquis von Merode (2018) möchten Einheimische einer alten Ortssage um einen Wilden Jäger auf den Grund gehen.


MUSIK:

Erscheinung des „Wilden Heeres“ in der Oper Der Freischütz


Die Vertonung von Körners Lützows wilde Jagd stammt von Carl Maria von Weber aus dem Jahr 1816. 1821 veröffentlichte er seine Oper Der Freischütz, in deren zweiten Akt in der Wolfsschluchtszene bei der Segnung der Freikugeln „das wilde Heer“ erscheint.


Die achte Etüde der Etudes d’exécution transcendante (zw. 1826–1851/52) von Franz Liszt trägt nach diesem Mythos den Namen Wilde Jagd.


Im Josef Rheinbergers Oratorium Christoforus (1880) wird das Thema ebenfalls aufgegriffen; hier wird die Jagd von Satan persönlich angeführt.


Der Western-Song (Ghost) Riders in the Sky von Stan Jones aus dem Jahr 1948 versetzt den Mythos von der Wilden Jagd ins Cowboy-Milieu.


Die Wilde Jagd erfährt unter verschiedenen Bezeichnungen und Darstellungen eine starke Rezeption in den Metal-Subkulturen. Vor allem im Bereich des Black- und Pagan Metals sind die Bezüge in Bandnamen, Album- und Songtiteln sowie Coverdarstellungen verbreitet.


2021 veröffentlichte Versengold das Lied Die wilde Jagd, in dem die wilde Jagd vom Hörselberg aus startet.


FILM:

In der 6. Staffel (2017) der MTV-Serie Teen Wolf spielt die Wilde Jagd eine besondere Rolle. Hierbei werden sie als Reiter und Herrscher des Sturms dargestellt, welche Menschen entführen und sie aus den Erinnerungen ihrer Angehörigen und Freunde löschen, wodurch sie augenscheinlich für immer verloren sind, jedoch immer eine Art Erinnerungsstück zurücklassen.


VIDEOSPIELE:

Die Wilde Jagd taucht in mehreren Videospielen auf, so etwa in der Reihe The Witcher, im Add-on Bloodmoon des Computerspiels Morrowind, im Nachfolger Skyrim und in Guild Wars 2.



JESUS - Der gute Hirte / Ich gebe mein Leben für die Schafe

JESUS:   Ich bin der gute Hirte.  Ein guter Hirte setzt sein Leben für die Schafe ein.  Anders ist es mit einem, dem die Schafe nicht gehöre...